


Das EU-Förderprogramm für innovative Demonstrationsprojekte

Eines der größten Förderungsinstrumente weltweit
Der EU-Innovationsfonds fördert von 2020 bis 2030 die Einführung und den Ausbau innovativer CO2-armer und „net-zero“ Technologien mit dem Ziel, industrielle Lösungen zur Dekarbonisierung Europas gemäß dem European Green Deal auf den Markt zu bringen. Bei der Auswahl der geförderten Projekte konzentriert sich der Innovationsfonds auf hochinnovative Technologien und Leuchtturmprojekte innerhalb Europas, die zu erheblichen Emissionsminderungen führen können.
Es ist eines der größten Förderinstrumente weltweit in diesem Bereich. Insgesamt werden ca. 40 Milliarden Euro an Fördermitteln zur Verfügung stehen. Die Finanzmittel stammen aus dem EU-Emissionshandelssystem.
Der Innovationsfonds ist ein wichtiges Finanzierungsinstrument für die Erfüllung der Verpflichtungen der EU im Rahmen des Pariser Abkommens sowie der Klima- und Energieziele des REPowerEU-Plans, der Hydrogen Bank, des Green Deal Industrial Plans und des Net-Zero Industry Acts.
Der EU-Innovationsfonds ist ein Förderinstrument der Europäischen Kommission, das von der European Climate, Infrastructure and Environment Executive Agency (→ CINEA) und der Europäischen Investitionsbank (→ EIB) bei der Förderabwicklung unterstützt wird.
Breiter Technologiemix
Der EU-Innovationsfonds bietet Förderungsmöglichkeiten für Projekte in folgenden Bereichen:
- Innovative kohlenstoffarme Technologien und Prozesse in energieintensiven Industrien, einschließlich innovativer Produkte, die kohlenstoffintensive Produkte ersetzen können
- Erzeugung erneuerbarer Energien
- CO2-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung (CCU / CCS)
- Energiespeicherung
- „net zero“ Mobilität (Seeverkehr, Luftverkehr, Straßenverkehr) & Gebäude
Das Förderinstrument zielt darauf ab, ein vielfältiges Projektportfolio mit einer breiten Palette innovativer Technologien in allen förderfähigen Sektoren in den EU-Mitgliedstaaten, sowie in Island und Norwegen zu finanzieren. Gleichzeitig müssen erfolgreiche Projekte hinsichtlich Planung, Geschäftsmodell sowie finanzieller und rechtlicher Struktur ausreichend ausgereift sein.
Neuerungen beim EU-Innovationsfonds:
Im Jahr 2023 wurde der Innovationsfonds durch die Überarbeitung der EU-Richtlinie zum EU-Emissionshandelssystem wie folgt gestärkt:
- Die Gesamtgröße des Innovationsfonds wurde von 450 Millionen ETS-Zertifikaten auf etwa 530 Millionen ETS-Zertifikate erhöht.
- Neue Sektoren wurden hinzugefügt (Seeverkehr, Luftverkehr, Straßenverkehr, Gebäude).
- Die Einführung von Ausschreibungen für mittelgroße Projekte ist geplant.
- Anwendung des Do Not Significant Harm (DNSH)-Prinzips ab 2025.
- Stärkerer Bezug auf vielfältige Umweltauswirkungen bei der Projektauswahl.
- Die Einführung von Auktionen (competitive bidding) als neues Finanzinstrument.
- Stärkere Berücksichtigung der geografischen Ausgewogenheit, unter anderem durch technische Hilfe für Mitgliedstaaten mit geringer effektiver Beteiligung am Innovationsfonds.
Dazu finden jährlich bis zum Jahr 2030 zwei Ausschreibungen pro Jahr statt: Eine Ausschreibung für Projekte mit einem Investitionsvolumen von über 7,5 Millionen Euro (Capital Expenditure - kurz „CAPEX“), oder auch large-scale calls, und eine Ausschreibung für Projekte mit einem Investitionsvolumen von unter 7,5 Millionen Euro CAPEX, sog. small-scale calls.
Förderhöhe:
Beim EU-Innovationsfonds geht darum, das Risiko mit den Projektträgern zu teilen, um bei der Realisierung einzigartiger, hochinnovativer (first-of-a-kind) Demonstrationsprojekte zu helfen. Für Projekte mit einem Investitionsvolumen (CAPEX) von mehr als 7,5 Millionen Euro können bis zu 60 % der Investitions- und Betriebskosten gefördert werden. Für Projekte unter 7,5 Millionen Euro CAPEX werden bis zu 60 % der Investitionskosten finanziert.
Ausschreibungen
Aktuelle Ausschreibung
Neue Ausschreibung für Projekte zwischen 2,5 und 7,5 Millionen Euro (2023)
Am 30. März 2023 startete die dritte Ausschreibung für Projekte zwischen 2,5 und 7,5 Millionen Euro CAPEX, die bis zum 19. September 2023 geöffnet ist. Das Ausschreibungsvolumen beträgt 100 Millionen Euro.
Von den Projekten, die im Rahmen dieser Ausschreibung vom Innovationsfonds gefördert werden, wird erwartet, dass sie einen Beitrag zum Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft bis 2050 und zur Erreichung des Ziels leisten, die Emissionen bis 2030 um mindestens 55 % zu senken, wie im europäischen Klimagesetz und im Europäischen Green Deal festgelegt, sowie zur Erreichung der im REPowerEU-Plan für erneuerbare Energien, Energieeffizienz und erneuerbaren Wasserstoff festgelegten Ziele.
Die Ziele dieser Ausschreibung sind:
- Projekte zu unterstützen, die hochinnovative Technologien, Verfahren, Geschäftsmodelle oder Produkte/Dienstleistungen demonstrieren, die ausreichend ausgereift sind und ein erhebliches Potenzial zur Verringerung der Treibhausgasemissionen aufweisen.
- eine finanzielle Unterstützung zu bieten, die auf die Marktbedürfnisse und Risikoprofile der förderfähigen Projekte zugeschnitten ist, und gleichzeitig zusätzliche öffentliche und private Ressourcen zu mobilisieren.
Folgende Maßnahmen können unterstützt werden:
- Tätigkeiten zur Förderung von Innovationen bei CO2-armen Technologien und Verfahren in den in Anhang I der EU-EHS-Richtlinie 2003/873 aufgeführten Sektoren, einschließlich der umweltverträglichen Kohlenstoffabscheidung und -nutzung (CCU), die wesentlich zur Eindämmung des Klimawandels beitragen, sowie von Produkten, die kohlenstoffintensive Produkte ersetzen, die in den in Anhang I der EU-EHS-Richtlinie aufgeführten Sektoren hergestellt werden.
- Tätigkeiten, die zur Förderung des Baus und Betriebs von Projekten zur umweltverträglichen Abscheidung und geologischen Speicherung von CO2 (CCS) beitragen.
- Maßnahmen zur Förderung des Baus und Betriebs innovativer Technologien für erneuerbare Energien und Energiespeicherung.
Hier geht es direkt zur aktuellen 3. Ausschreibung für Projekte zwischen 2,5 und 7,5 Millionen Euro CAPEX:
Alle Details sowie Ausschreibungsunterlagen finden Sie auf dem → EU Funding & Tenders Portal, wo auch die Projektanträge eingereicht werden müssen.
3. Ausschreibung für Projekte über 7,5 Millionen Euro (2022)
Die dritte Ausschreibung für Großprojekte > 7,5 Mio. € CAPEX mit einem Budget von 3 Mrd. € endete am 16. März 2023. Die EK hat nun veröffentlicht, dass insgesamt 239 Projektanträge eingereicht wurden.
Entsprechend der Prioritäten des REPowerEU-Plans sollen Projekte gefördert werden, die die Abhängigkeit der EU von fossilen Brennstoffen aus Russland beenden. Neben der „klassischen“ Ausschreibung (allgemeine Dekarbonisierungsprojekte) gab es bei dieser Ausschreibung drei thematische REPower-Schwerpunkte mit jeweils vordefiniertem Budget:
- Allgemeine Dekarbonisierungsprojekte: Innovative Projekte in den Bereichen erneuerbare Energien, energieintensive Industrie, Energiespeicher und CCUS sowie Produkte, die kohlenstoffintensive Produkte ersetzen (vor allem lowcarbon Transportkraftstoffe, darunter auch in den Bereichen Schiffahrt und Flugverkehr), innovative Elektrifizierung und Wasserstoffanwendungen.
- REPowerSchwerpunkt - innovative Elektrifizierung in der Industrie und Wasserstoff-Themen: Innovative Projekte für die Nutzung von sauberer elektrischer Energie, um fossile Brennstoffe in der Industrie zu ersetzen sowie die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff oder die Einführung von Wasserstoff in der Industrie.
- REPowerSchwerpunkt - innovative „clean tech“ Fertigungen: Innovative Fertigungen von Teilen sowie fertigen Geräte für Elektrolyseure und Brennstoffzellen, erneuerbare Energien, Energiespeicher und Wärmepumpen.
- REPowerSchwerpunkt - mittelgroße Pilotprojekte: Hochinnovative, disruptive bzw. „breakthrough“ Technologien zur tiefgreifenden Dekarbonisierung, die die Innovation in einem betrieblichen Umfeld zeigen können, aber noch keine kommerzielle Produktion aufweisen müssen.
Ausschreibungsfenster („Topic“):
Topic: Allgemeine Dekarbonisierungsprojekte
Budget: EUR 1 000 000 000
Topic: REPowerSchwerpunkt: innovative Elektrifizierung in der Industrie und Wasserstoff-Themen
Budget: EUR 1 000 000 000
Topic: REPowerSchwerpunkt: innovative „clean tech“ Fertigungen
Budget: EUR 700 000 000
Topic: REPowerSchwerpunkt: mittelgroße Pilotprojekte
Budget: EUR 300 000 000
Zeitlicher Ablauf:
Abb. 3: Zeitlicher Ablauf der 3. Ausschreibung für Projekte über 7,5 Mio. EUR CAPX, Quelle: CINEA
2. Ausschreibung für Projekte unter 7,5 Millionen Euro (2022)
Die zweite Ausschreibung für Projekte unter 7,5 Millionen Euro CAPEX startete am 31. März 2022 und war bis 31. August 2022 geöffnet. Das Ausschreibungsvolumen für diese Ausschreibung beträgt wieder 100 Millionen Euro und der Auswahlprozess ist einstufig.
Die Ergebnisse dieser Ausschreibung werden im 1. Quartal 2023 erwartet.
Begleitprogramm zum EU-Innovationsfonds der KPC
Ab Jänner 2023 bietet die KPC österreichischen Unternehmen Beratungsleistungen rund um die Einreichung zum EU-Innovationsfonds an. Das Begleitprogramm bietet interessierten österreichischen Unternehmen die Möglichkeit, allgemeine und spezifische Informationen zum EU-Innovationsfonds zu erhalten, Ausschreibungs- und Antragsunterlagen zu erörtern sowie sich vertraulich und kostenfrei im Rahmen einer Ersteinschätzung und/oder einem „Qualitäts-Check“ beraten zu lassen.
Diese Beratungsleistungen finden im Rahmen des Programms „Transformation der Wirtschaft“ des Klima- und Energiefonds statt. Ziel des Begleitprogramms ist es, österreichische Projekte auf nationaler Ebene bei der Einreichung zum EU-Innovationsfonds zu unterstützen.
Das Begleitprogramm bietet Unterstützung in vier Bereichen an:
- Orientierung und Verbreitung von Informationen zum EU-Innovationsfond
- Beratung bei der Projektauswahl
- Qualitäts-Checks für Antragsunterlagen
- Allgemeine Beratung zu GHG-Berechnungen und Business Models
Neben den formalen Kriterien des EU-Innovationsfonds werden dabei folgende Aspekte geprüft: Verständlichkeit der Antragsunterlagen (für Dritte) sowie Konsistenz der Daten und Informationen.
Das Beratungsangebot richtet sich an österreichische Unternehmen, die sich für eine Förderung durch den EU-Innovationsfonds bewerben wollen oder sich zu diesem Förderprogramm allgemein informieren möchten.
Außerdem bietet die KPC interessierten Firmen Beratung hinsichtlich der europäischen und nationalen Alternativ- und Synergieprogramme bzw. Anschlussfinanzierungen oder -förderungen an.
Hinweise:
- Das Beratungsprogramm durch die KPC wird im Jänner 2023 starten und schrittweise im Umfang ausgeweitet werden.
- Bitte beachten Sie, dass ein volles Leistungsspektrum im Sinne des Begleitprogramms (Erst- bzw. Beratungsgespräch, Qualitätscheck der Antragsunterlagen, etc.) nur bei frühzeitiger Kontaktaufnahme möglich ist.
- Qualitäts-Checks für Antragsunterlagen werden limitiert, in Abhängigkeit der Nachfrage, im Zeitrahmen der Calls des Innovationsfonds angeboten. Das Angebot der KPC endet zwei Wochen vor Schließung des offiziellen Innovation Fund Help-Desks.
Kontaktaufnahme
Die Kontaktaufnahme erfolgt über die Abteilung Klima & Umwelt.
Ihre AnsprechpartnerIn für den EU-Innovationsfonds sind:
M.A. Ann-Kathrin Hantschke
T: +43 1 31631-283
M: +43 664 8031631283
E-Mail: a.Hantschke(at)kommunalkredit.at
Dr. Simon Schüppler M.Sc.
T: +43 1 31631-346
M: +43 664 8031631346
E-Mail: S.Schueppler(at)kommunalkredit.at
Allgemeine Anfragen werden per E-Mail oder telefonisch beantwortet.
Für Beratungsleistungen zur Projektauswahl sowie Qualitäts-Checks für Antragsunterlagen ersuchen wir Sie, Termine mit unserem Team zu buchen. Buchungen erfolgen nach dem Prinzip „first come, first served“. Es besteht kein Anspruch auf einen Beratungstermin oder schriftliche Beratungsformate.
Wichtiger Hinweis:
Die KPC übt keinerlei Einfluss auf die Förderentscheidung des EU-Innovationsfonds aus. Die KPC erklärt dies ausdrücklich gegenüber den Förderwerbern. Die Leistungen der KPC gegenüber dem Förderwerber sowie die Einschätzung, Kommentare oder Empfehlungen enthalten keine Garantie für eine positive Förderungsentscheidung. Aus den Beratungsleistungen entstehen folglich auf Seite der Förderwerber keinerlei Ansprüche gegenüber der KPC auf Ersatz von Aufwendungen oder sonstige Kosten.
Alles Wichtige im Überblick
Finden Sie diese Förderung einfach und schnell wieder mit dem nachfolgenden Code: #200
Kontakt
Nationale Kontaktstellen zum EU-Innovationsfonds:
Kommunalkredit Public Consulting (KPC)
Abteilung Klima & Umwelt
Ann-Kathrin Hantschke
Telefon: +43 1 31631-283
E-Mail: a.Hantschke(at)kommunalkredit.at
Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK)
Abteilung VI/7 Förderinstrumente für Innovative Klima- und Energietechnologien
Paula Wagner
Telefon: +43 1 71162 613526
E-Mail: paula.wagner(at)bmk.gv.at
Die Nationalen Kontaktstellen (National Contact Points) unterstützen die Europäische Kommission bei der Bereitstellung von Informationen über den EU-Innovationsfonds, die Wechselwirkungen mit nationalen Förderinstrumenten sowie anderen EU-Förderprogrammen.
Begleitprogramm
Die KPC bietet im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) ein Begleitprogramm zum EU-Innovationsfonds an. Interessierte Unternehmen können die Unterstützungsangebote kostenfrei bei der KPC anfragen. Nähere Informationen dazu finden Sie hier
Veranstaltungen
Webinar zur aktuellen Ausschreibung (small-scale call) im Juli
CINEA und DG CLIMA bieten am 4. und 5. Juli ein „How-to-Webinar“ mit anschließenden „Online Orientation Sessions“ an. Hierbei erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wertvolle Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung.
Registrieren Sie sich hier.
Außerdem finden im Juni folgende Veranstaltungen zum EU-Innovationsfond statt:
- 13. Juni 2023 – Stakeholder-Consultation für die nächsten Ausschreibungen des EU-Innovationsfonds.
- 14. Juni 2023 – Wissensaustausch zum Thema „Project Development Assistance“
- 22. Juni 2023 – Europäische Woche für nachhaltige Energie –Sitzung mit dem Titel „Boosting innovation and investments through carbon pricing“
Wichtige Links
- Internetseite zum EU-Innovationsfonds der Europäischen Kommission:
Europäische Kommission (→ ec.europa.eu) - Ausschreibungsunterlagen und Einreichung:
Calls for proposals (europa.eu) - Projektportfolio-Dashboard des EU-Innovationsfonds:
https://cinea.ec.europa.eu/programmes/innovation-fund/innovation-fund-project-portfolio-dashboard_en - Tipps und Empfehlungen aus der ersten Ausschreibungsrunde 2020:
Best-Practice-Beispiele der ersten Ausschreibungen (→ ec.europa.eu) - Twitter: Die Europäische Kommission hat einen Twitter Account @EUClimateAction, wo unter dem Hashtag #InnovationFund weitere Informationen angekündigt werden.
- YouTube: https://bit.ly/2WxK8w7
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