Die Nahwärme Naarn GmbH betreibt seit Jahren ein Nahwärmenetz in der Gemeinde Naarn im Machland (Oberösterreich) und setzt mit einem umfassenden Ausbauprojekt einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltiger Wärmeversorgung. Ziel ist die Erweiterung des bestehenden Netzes sowie die Effizienzsteigerung durch technische Modernisierungen in der Heizzentrale.
Im Rahmen des Projekts wird das Nahwärmenetz um 72 neue Wärmeabnehmer erweitert – darunter Wohnbaugesellschaften und mehrere Kleinabnehmer. Die zusätzliche Anschlussleistung beträgt 1.555 kW. Gemeinsam mit dem bestehenden Ausbau ergibt sich eine jährliche Wärmeabgabe von rund 3.427 MWh. Die Netzlänge wächst auf etwa 6.035 Meter, womit künftig 96 Abnehmer versorgt werden können.
In der Heizzentrale wird eine Rauchgaskondensationsanlage installiert, die zur Rückgewinnung von Wärme aus den Abgasen beiträgt und die Gesamteffizienz der Anlage von 75 % auf 83 % erhöht. Zusätzlich wird der Rauchgasventilator des bestehenden Biomassekessels erneuert. Zur Spitzenlastabdeckung und als Ausfallsreserve wird ein Ölkessel mit einer Nennleistung von 1.350 kW installiert. Zwei Pufferspeicher mit einem Volumen von 45 m³ und 5 m³ sorgen für einen stabilen Netzbetrieb.
Die thermische Energie wird künftig durch einen Biomasseheizkessel mit 800 kW Leistung erzeugt. Als Brennstoff kommt überwiegend Waldhackgut zum Einsatz, das aus einem Umkreis von maximal 50 km stammt. Damit erfüllt das Projekt die Voraussetzungen für einen Nachhaltigkeitszuschlag.
Durch die neue Anlage können jährlich rund 395 MWh Heizöl und 2 GWh Erdgas eingespart werden. Dies entspricht einer CO₂-Reduktion von etwa 604 Tonnen pro Jahr – ein bedeutender Beitrag zur regionalen Energiewende und zum Klimaschutz.
Für dieses zukunftsweisende Projekt wurden rund 2,7 Millionen Euro investiert. Durch die Umweltförderung im Inland im Auftrag des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK), abgewickelt über die Kommunalkredit Public Consulting (KPC), können rund 327.000 Euro der Investitionskosten gefördert werden. Zusätzlich werden rund 411.000 Euro von der EU im Rahmen des „Nationalen GAP-Strategieplan“ 2023–2027 und rund 218.000 Euro vom Land gefördert, wodurch die Gesamtförderung rund 956.000 Euro beträgt.

