Ankerbrot – der größte Bäckereifilialist Österreichs mit einer Geschichte von über 130 Jahren – modernisiert seine Produktion grundlegend. Mit der Verlagerung des Bäckerei-Standorts von der Absberggasse in Wien ins niederösterreichische Lichtenwörth wurde auch ein umfassendes Energieeffizienz-Konzept umgesetzt.
Dazu wurden im Energieaudit die Energieverbräuche des alten Standorts mit denen der neuen Produktionsstätte verglichen. Die Ergebnisse sprechen für sich: Der Gesamtenergieverbrauch konnte von 31.500 MWh am alten Standort auf 16.000 MWh in Lichtenwörth, NÖ reduziert werden – das entspricht einer Einsparung von fast 50 %.
Dank einer Reihe innovativer Maßnahmen konnte der Energieverbrauch drastisch reduziert werden. Durch den Einsatz effizienter Thermoölöfen sowie der Optimierung des Backprozesses werden jährlich rund 6.551 MWh Erdgas eingespart. Zusätzlich ermöglicht die neue Ofentechnologie eine bessere Wärmeübertragung, geringere Bereitstellungsverluste und führt zu einer Reduktion des Produktionsausschusses.
Auch die Wärmenutzung wurde optimiert: Wärmerückgewinnung aus Produktionsprozessen und Kälteanlagen versorgt die Warmwasser- und Heizkreisläufe. In Kombination mit einer Hochtemperatur-Wärmepumpe spart Ankerbrot dadurch 1.276 Tonnen CO2 pro Jahr. Mit der umfassenden Wärmerückgewinnungstechnik kann der Wärmebedarf von 5.165 MWh/a zur Gänze aus Abwärme abgedeckt werden.
Zusätzliche Einsparungen von 167 MWh Strom und 38 t CO2 können durch den Einsatz von modernen Gär- und Kühlverfahren erzielt werden:
Ultraschallvernebelung im Gärprozess reduziert den Strombedarf für die Befeuchtung auf nur 2 % des bisherigen Energiebezugs
Im Abkühlprozess der Backwaren werden Ultraschallvernebelung (adiabate Kühlung) und Free Cooling mit Außenluftkühlung eingesetzt.
Die Optimierung des Tiefkühllagers bringt zusätzliche Effizienz: Durch eine automatisierte Fördertechnik mit Schleusensystem wird der Wärmeeintrag beim Einlagern drastisch gesenkt. Dies spart 1.137 MWh Strom und 258 Tonnen CO2 jährlich.
Für das Gesamtprojekt investiert Ankerbrot insgesamt rund 8,6 Mio. Euro an umweltrelevanten Kosten und spart damit jährlich rund 3.100 t CO2 ein. Davon werden rund 1,3 Mio. Euro durch Förderungen aus der „Umweltförderung im Inland“ bereitgestellt. Die Kommunalkredit Public Consulting ist für die Förderungsabwicklung im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zuständig.
Fotocredit: Luftaufnahme des neuen Produktionsstandorts in Lichtenwörth, NÖ: © ANKER;
Bei Ankerbrot im Backgewerbe Tätige bei der Arbeit: © Heyjobs/Lisa-Sophie Kempke