Der Aluminium-Spezialist plant, von gasbetriebenen auf elektrisch betriebene Auslagerungsöfen zu wechseln. So kann der Erdgasbedarf je Tonne Aluminium durch Strom aus Erneuerbaren Energieträgern ersetzt werden.
Das Familienunternehmen in der 7. Generation ist auf die Entwicklung und Produktion hochwertiger Aluminiumkomponenten, unter anderem in den Bereichen Mobilität, Bauindustrie, Verpackung und Elektrotechnik, spezialisiert. Es hat sich von Marktl/Lilienfeld aus zu einem weltweit tätigen, wirtschaftlich soliden Industrieunternehmen entwickelt, das 13 Produktionsstätten an 8 Standorten, mit mehr als 2.500 Mitarbeiter:innen betreibt. Fachliche Expertise und interdisziplinäre Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette verbinden die verschiedenen Divisionen des Unternehmens.
Nachhaltigkeit auf allen Ebenen
Konsequent treibt die Unternehmensgruppe den Ausbau ihrer Wasserkraft- und Photovoltaikanlagen voran - nicht nur für ihre Werke, sondern auch für die private Nutzung der Mitarbeiter:innen. Zusätzlich wird die Herstellung, Verarbeitung und Nutzung von Sekundäraluminium forciert, wodurch der CO2-Fußabdruck des Materials um 95 Prozent gesenkt werden kann. Energieverbräuche werden kontinuierlich beobachtet und Maßnahmen für Einsparungen abgeleitet. Prozesse werden hinsichtlich Effizienz, Langlebigkeit der Komponenten und Ressourcenschonung entwickelt, Abfälle getrennt und durch geeignete Partner entsorgt oder durch Wiederaufbereitung dem Stoffkreislauf zurückgeführt. Der Verbrauch von Wasser und Hilfsstoffen wird durch Kaskadierung, technische Konzepte und Aufbereitung minimiert.
Am Standort Marktl (NÖ) wird im Fließpresswerk nun ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz gesetzt. Geplant ist die Umstellung von gasbetriebenen auf elektrisch betriebene Auslagerungsöfen. Der spezifische Erdgasbedarf je Tonne Aluminium wird bei der Auslagerung in den elektrischen Auslagerungsöfen gänzlich eliminiert und durch Strom aus Erneuerbaren Energieträgern ersetzt.
Im vorgelagerten Prozess des Lösungsglühens kann durch diese Maßnahme der Erdgasbedarf ebenfalls verringert werden, da neue, selbstentwickelte Leichtbau-Gestelle, zum Einsatz kommen. So kann, je Tonne wärmebehandeltem Aluminium, der Erdgaseinsatz von rund 1.400 kWh auf 750 kWh/Tonne reduziert werden. Die elektrisch betriebenen Öfen werden künftig mit rund 460 MWh Ökostrom betrieben. Insgesamt werden durch die Umsetzung der Maßnahme jedes Jahr 311 Tonnen CO2-Emissionen vermieden.
Rund 1,5 Millionen Euro investiert das Unternehmen in die Realisierung dieses zukunftsorientierten Großprojekts. Davon werden 416.000 Euro durch Förderungen aus der „Umweltförderung im Inland“ bereitgestellt. Die KPC ist für die Förderungsabwicklung im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zuständig.
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